Hilfe für die Flutopfer in Machilipatnam

Hilfe für die Flutopfer in Machilipatnam

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

heute erreichten uns Hilferufe unserer indischen Partner. In den letzten Wochen wurden die Städte und Dörfer der Gegend von unaufhörlichen Regenfällen und verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Hunderte Menschen haben ihr Zuhause verloren und müssen seit Tagen ohne Nahrung und sauberes Wasser auskommen.

Ganze Hütten, Häuser und Straßen stehen unter Wasser, was verheerende Verluste auf Feldern und bei Viehbeständen zur Folge hat. Hunderte Tiere, darunter Ziegen, Büffel, Hunde und Kühe, wurden von den Fluten mitgerissen. Die Überschwemmung hat zu großen Schäden in den Wohnungen geführt. Haushaltsgegenstände sind überschwemmt und unbrauchbar geworden, Küchenutensilien, Geschirr, Kleidung – alles wurde vom Wasser weggespült oder zerstört. Das Leid ist immens und die Gemeinde braucht dringend Hilfe.

Die Lage ist kritisch: Häuser stehen unter Wasser, Hab und Gut wurden von den Fluten mitgerissen, und die Menschen stehen vor dem Nichts. Viele leiden unter Hunger und Durst, und die Not ist groß, insbesondere für Kinder und ältere Menschen.

Unsere Partner vor Ort stehen vor einer großen Herausforderung, und die betroffenen Gemeinden brauchen dringend Hilfe. Ihr Ziel ist es, 20 Dörfer mit Lebensmittelpaketen, Reis, Proviant, Gemüse und Wasser zu versorgen. Die Kosten für jedes Dorf belaufen sich auf ca. 1.000 US-Dollar.

Ihre Unterstützung kann Leben retten. Jede Spende, egal in welcher Höhe, hilft uns, den Menschen in diesen Dörfern Nahrung, sauberes Wasser, Unterkunft und medizinische Versorgung zu bieten. In Momenten wie diesen zählt jede freundliche Tat, und wir sind zutiefst dankbar für jede Unterstützung.

Konto: Indienprojekt e.V.
Bank: Deutsche Skatbank
IBAN: DE 95 8306 5408 0005 3745 61
BIC: GENO DEF1 SLR

Rundbrief Indienreise 2024

Rundbrief Indienreise 2024

Liebe Indienfreunde und Unterstützer des Indienprojektes,

im März war unser sechsköpfiges Team endlich wieder in Machilipatnam. Nach drei Jahren Zwangspause wegen der Pandemie wurde uns ein sehr herzlicher Empfang bereitet –mit Trommeln, Gesang und Blumenkränzen. Alle freuten sich und „alte“ Freunde warenerleichtert, sich nach so langer Zeit wiederzusehen. Allerdings vermissten wir – und noch viel mehr unsere indischen Freunde – Bischof Babu. Der schmerzliche Verlust war besonders bei seiner Familie nach nur einem halben Jahr noch sehr präsent.

iAm ersten Tag wurden wir gleich zum Start des neuen Nähkurses eingeladen. Dreizehn meist alleinstehende Frauen oder Witwenbelegen hier einen sechsmonatigen Kurs. Danach bekommen sie eine Nähmaschine geschenkt und haben nun die Möglichkeit sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Am zweiten Tag besuchten wir die Kirche, wo Bischof Babu auf eigenen Wunsch bestattet wurde. Zahlreiche Gemeindemitglieder und Weggefährten Babus erwarteten uns bereits dort. Nach einem bewegenden Gottesdienst konnten wir am Grab Abschied vom Gründer des Waisenhauses und des Bildungszentrums nehmen. „Ich habe einen guten Kampf gekämpft und habe das Ziel erreicht! Den Glauben habe ich unversehrt bewahrt“ (2. Tim. 4,7). So lautet die Bibelstelle auf seinem Grabstein. Wir beteten zusammen mit der versammelten Gemeinde am Grab. Anschließend waren wir zu einem Mittagessen in der Kirche eingeladen. Im Waisenhaus (Ophans Faith Home) leben zurzeit nur 70 Kinder (50 Jungs und 20 Mädchen). Regierungsauflagen erschweren die Arbeit in allen Bereichen zunehmend. Die Spielzeiten mit den Kindern waren wie immer sehr fröhlich und die Kinder freuten sich sehr über die Puzzles, Memory- & UNO-Spiele, Bälle, Hüpfseile und das zahlreiche andere Spielzeug, das wir dank großzügiger Sachspenden mitbringen konnten. Vielen herzlichen Dank an alle Spender!

Im Waisenhaus ist, wie im Bildungszentrum auch, die Wasserfilteranlage defekt und muss komplett ersetzt werden (Kosten ca. 2.000 €). Diese Investition lohnt sich, weil sonst das Wasser gekauft werden muss.

Die Home of Hope Family (die HIV-infizierten und an Aids erkrankten Kinder und Erwachsenen) besuchten uns im Waisenhaus und wir verbrachten eine intensive Zeit des Spielens und Kennenlernens. Ein 19-jähriges Mädchen hatte einen ebenfalls 19-jährigen jungen Mann aus der Gruppe geheiratet. Sie hat nun ein gesundes Baby zur Welt gebracht. Eine große Freude in all den Herausforderungen vor denen diese Menschen stehen.

Wir überreichten einige Koffer mit Sachspenden und fuhren dann an den Ort, an dem das neue Zuhause für die Home of Hope Family gebaut wird. Dort erfuhren wir, dass für den nächsten Bauabschnitt, die Betondächer, noch 6.000 € benötigt werden, 9.000 € wurden bereits gesammelt – herzlichen Dank an alle Spender!

Wir genossen Kokosmilch aus frisch aufgeschlagenen Kokosnüssen und ließen uns den geplanten Fortgang des Projekts erläutern. David plant einen Fischteich, Gemüsebeete und eine Wasserpumpe zu errichten − zur Selbstversorgung und auch für den Trinkwasserverkauf an das Dorf. Es ist ihm wichtig, dass die Menschen im Home of Hope auch durch sinnvolle Arbeit selbst mit für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Die Kinder sollen vor Ort zur Schule gehen.

Im Friedrich-Fröbel-Bildungszentrum wurden wir in den folgenden Tagen mit großer Freude begrüsst. Gleich zu Beginn durften wir den neuen Speisesaal und den Sportraum einweihen. Einmal mehr merkten wir, dass unsere indischen Partner die Projekte fortwährend weiterentwickeln. Es gibt keinen Stillstand und kein Klagen, auch wenn wir immer wieder erfahren, vor welchen gewaltigen Herausforderungen sie stehen. Alles wird mit großem Gottvertrauen und mit Geduld angepackt. Wir wurden in den Klassen herumgeführt und durften dann im Flur verschiedene Projekte bewundern, die die Schüler vorbereitet hatten.

Am nächsten Tag besichtigten wir die Telugu-Medium-School (eine Grundschule in der lokalen Sprache Telugu), die vorübergehend hinter dem Bildungszentrum eingerichtet wurde. Mittelfristig will die Regierung alle Schulen dieser Art übernehmen. Im Bildungszentrum warteten die Schüler in der Aula auf uns mit indischen Tänzen. Anschließend sprachen wir mit den Lehrern und übergaben einige Lehrmaterialien. Dazu gab es ein paar Ideen von unserer Lehrerin im Team.

Gebets- & Spendenanliegen:

  • regelmäßige Lehrergehälter
  • 2 neue Wasserfilteranlagen 4.500 € (für Schule & Waisenhaus)
  • 40 neue Matratzen für das Waisenhaus á 40 €
  • 15 neue Betten für das Waisenhaus á 67 €
  • 10 neue Mini-Computer im Bildungszentrum á 400 €
  • zwei neue Schulbusse werden in zwei Jahren gebraucht á 20.000 €
  • die nächsten Bauabschnitte für das Home of Hope

Bedingt durch die Inflation haben sich auch die Kosten
in Indien erhöht:

  •  für eine Bildungspatenschaft » 35,- €
  • Lehrmittel für ein Kind » 15,- €
  • für ein Kind im Waisenhaus » 45,- €
  • für ein Kind im Home of Hope » 50,- €
  • für einen Sack Reis » 7,50 €
    (Essen für eine Witwe im Monat)

HINWEIS: Die Bilder in diesem Bericht bzw. auf unserer Website sind bewusst unscharf bzw. die Personen nicht kenntlich gemacht, um diese zu schützen. Leider kommt es immer wieder vor Ort zu Übergriffen.

Tag 13: Letzter Tag

Tag 13: Letzter Tag

Mit diesem Freitag ist unser letzter voller Tag in Indien angebrochen und es heißt Abschied nehmen von unseren indischen Freunden. Am Vormittag sind wir noch in einem Dorf eingeladen.

Die Fahrt dorthin ist lang, ca. eine Stunde sind wir in langsamem Tempo, das auf den Straßen Indiens geboten ist, aber auch ein Stück auf der neu gebauten Schnellstraße, unterwegs. Wir schauen noch mal alles ganz genau an und genießen die Eindrücke.

In unserem Auto wurden wir allerdings von einem Schwarm Moskitos begrüßt, die sich dort eingenistet hatte. Wir versuchten sie zunächst so gut es ging herauszuscheuchen und dann als wir losfuhren und die Klimaanlage an war, anders zu erledigen. Allerdings hört sich das Ganze schlimmer an, als es ist, denn tagsüber stechen die Viecher hier nicht. Erst sobald es dunkel wird, gehen sie an ihr blutiges Werk. So ein Stich juckt dann allerdings auch nur ein paar Stunden.

In dem Dorf angekommen, ging es durch enge Gassen zu einer winzigen Kirche, die unter hohen Kokospalmen stand.

Als wir dort waren, füllte sich das Kirchlein, sodass man schon ein wenig Platzangst bekam. Fast alle saßen auf dem Boden – so gehen auch mehr Leute rein. Wieder begann der Gottesdienst mit Gesang und Gebet und wir hatten die Ehre uns vorzustellen.

Dann wurde uns die Gemeinde vorgestellt. Der alte Pastor war ein enger Weggefährte von Bischof Babu. 

Babu hatte ihn vor vielen Jahren in das Dorf geschickt, um zu beten und eine neue Gemeinde aufzubauen. Im ersten Jahr passierte allerdings nichts und der Pastor wollte schon woanders hingehen, aber Babu sagte: „Bleib noch ein Jahr und bete.“

Das Gleiche passierte im zweiten Jahr, ebenso im dritten – so ging es sechs Jahre lang. Heute ist die Gemeinde so gewachsen, dass das kleine Gebäude nicht mehr ausreicht und eine größere Kirche geplant ist.

Der treue Weggefährte Babus sah dessen Tod in einer Vision im Gebet und rief den Sohn des Bischofs an. Doch da war Babu gerade gestorben, sein Sohn stand an dessen Bett. – Zwei Wochen später starb der alte Pastor ebenfalls und dessen Sohn leitet nun wiederum als Pastor die Gemeinde.

Neben dieser spannenden Glaubensgeschichte trafen wir eine Frau, die nicht gehen konnte, aber ihre alten Eltern versorgen muss. Ihr hatten wir über Spenden zu einem elektrischen Tricycle verholfen. Außerdem trafen wir die Familie eines taubstummen Jungen, deren anderer Sohn von einem Stromschlag getroffen wurde und nun gelähmt ist. So viel Leid in einer Familie, doch auch so viel Hoffnung, die wir durch Gebet schenken konnten.

Am Nachmittag begannen wir mit Sachen packen und am Abend gab es für alle Kinder und Erwachsenen im Waisenhaus Schokofondue. Vor einigen Jahren hatte ein Team sich diese spezielle Leckerei einfallen lassen und nun ist es schon so eine Art Tradition geworden. Bananen und Äpfel werden klein geschnitten. Jeder bekam einen Zahnstocher und durfte das Obst in die Schokolade eintauchen. Diesmal gab es sogar eine Schüssel mit weißer Schokolade.

Nach dem Abendgebet wurden dann die Tüten mit den Geschenken verteilt. Es gab viele leuchtende Kinderaugen. Aber auch die erwachsenen und jugendlichen Mitarbeiter wurden nicht vergessen. Sie konnten sich aus einem Koffer u.a. T-Shirts und Hemden heraussuchen.

Dann verabschiedeten uns von den Kindern, den Mitarbeitern und der Großfamilie. Nach dem Abendessen ließen sich einige vom Team die Hände noch mit Henna verzieren. Ein Andenken, dass sie noch eine Weile an Indien erinnern wird – neben so vielen anderen Eindrücken und Erinnerungen.