Heute ist schon Halbzeit – Bergfest sozusagen. Dieses beginnen wir in verschiedenen feierlichen Wegen: Der Höhepunkt des Tages war das Treffen mit der Home of Hope Family. Dazu suchten wir einige von den Sachspenden zusammen und packten einen Koffer voll mit Geschenken. Zu diesem kommen wir später zurück.

Zunächst begaben wir uns auf das zukünftige HoH-Grundstück, wo wir herzlich von einem Dorfältesten und seiner Familie empfangen wurden. Das Grundstück musste aufgeschüttet werden, um es bei starken Regenfällen vor Überflutungen zu schützen. Das Fundament und die Säulen für die erste Etage sind bereits fertiggestellt. Aktuell wird nicht gebaut, da für den nächsten Bauabschnitt ein fünfstelliger Eurobetrag benötigt wird, welcher nicht in Raten gezahlt werden kann. Die darauffolgenden Bauabschnitte wurden uns erläutern. Auch die zukünftige Nutzung des Geländes wurde uns erklärt: Bau von Küche und Sanitäranlagen, Fischteich und Anbaufläche zur Selbstversorgung, Wasseraufbereitungsanlage, welche auch vom Dorf genutzt werden kann sowie ein Gemeinschaftszentrum.

Nach einer leckeren Kokosnuss sowie selbstgebackenen Crackern ging es für uns zurück zum Orphans Faith Home (= Waisenhaus), wo die HoH-Family schon auf uns wartete. Während des Mittagessens ereilte uns die Botschaft eines ungebetenen Gastes auf dem Gelände. Doch das Problem wurde schon mittels eines Stockes von einem mutigen Mitarbeiter geklärt. Stolz wurde uns die tote Schlange präsentiert.

Danach konnte endlich die gemeinsame Zeit mit der HoH-Family beginnen: Spielen, Malen, Basteln und miteinander mittels Händen und Füßen kommunizieren. Dabei fanden wir heraus, dass die Kinder inzwischen die Möglichkeit haben in die ortsansässige Schule zu gehen. Die einzige Bedingung dafür ist, dass sie keine Infekte oder offenen Wunden haben. Das ist ein großer Schritt Richtung gesellschaftlicher Akzeptanz! Zum Höhepunkt unserer gemeinsamen Zeit feierten wir den Geburtstag eines Jungen – traditionell mit einer Torte, die stückchenweise dem Geburtstagskind von den Gratulanten gefüttert und dann später an die „Gäste“ verteilt wird.

Die Schokolade für das Schokofondue ließen wir einfach in der Mittagshitze in einer Schüssel schmelzen. Es schmeckte den Kindern und Erwachsenen, was an den Hamsterbacken gut zu erkennen war. Fröhlich und mit vollem Koffer machten sie sich auf den langen Heimweg. Dieser besteht aus zwei Stunden Fahrt zurück zum Inseldorf, da das zukünftige (naheliegende) Zuhause noch nicht bewohnbar ist. Dies ist jedoch keine dauerhafte Lösung, da die Lebensumstände von hygienisch herausfordernden Bedingungen und dem Unmut der Dorfbewohner ihnen gegenüber geprägt ist.

Kurz verschnaufen konnten wir bei einer entspannten Teepause (Chai = Schwarztee mit Milch und Zucker). Anschließend hatte eins unserer Teammitglieder die Chance auf dem Motorroller mit in die Stadt zu fahren. Die Fahrten entsprechen nicht den deutschen Verhältnissen, da die Geschwindigkeit so gering ist (ca. 20-30 km/h) kann man selbst bei einem unplanmäßig entgegenkommenden Fahrzeug rechtzeitig reagieren. Währenddessen fand die Spielzeit auf dem Gelände des Waisenhauses statt und direkt anschließend wieder das Abendprogramm. Die besondere Aufgabe des Leadsingers wurde dieses Mal vom Leiter der Einrichtung persönlich übernommen.

Während des Abendessens fuhren ein Teil der Leiterfamilie zum Flughafen, um die älteste Tochter abzuholen, welche seit einem halben Jahr in Australien wohnt. Wie auch für unsere Ankunft wurde der Hof entsprechend dekoriert und die Kinder standen mit Trommeln und Tänzen bereit. Nach vielen Umarmungen, Freudentränen und Kuchen, der ihr gefüttert wurde, zogen wir uns heute früher als üblich zurück, um die Familie ihre Wiedersehensfreude und gemeinsame Zeit genießen zu lassen.